Was braucht ein starkes Immunsystem?

Forschende sind sich inzwischen weitgehend einig, dass es ein Missverständnis ist, das Immunsystem gezielt zu stärken. Es arbeitet am besten, wenn man ihm nicht zusätzlich schadet, z. B. durch Alkohol, Zigaretten, Umweltgifte, große Stressbelastung, einseitige Ernährung, Bewegungsmangel oder permanente Schlafdefizite.

Zum Immunsystem gehören z. B. die Mandeln, die uns gegen über Mund und Nase eindringende Erreger verteidigen sowie der Thymus hinter dem Brustbein, in dem z. B. T-Killerzellen heranreifen. In den Stammzellen von Brustbein und Rippen werden ein Leben lang Abwehrzellen gebildet. Die Milz speichert Immunzellen. Bei Bedarf wandern sie über das Blut dorthin, wo sie gebraucht werden. In der Schleimhaut des Dünndarms befinden sich über die Hälfte aller B-Zellen und viele weitere Immunzellen. Gemeinsam bekämpfen sie Giftstoffe und Erreger, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Bis zu 700 Lymphknoten verteilen sich über den Körper, verbunden durch ein Netz aus Lymphbahnen. Geschwollene und schmerzende Lymphknoten weisen auf eine Abwehrreaktion gegen Erreger hin.

Vitamine (wie D, C und B-Vitamine) und Mineralstoffe (wie Selen, Zink und Eisen) tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. Allgemein gesagt ist hier durch eine ausgewogene Ernährung schon gut aufgestellt, wer viel Gemüse und Obst und wenig tierische Fette konsumiert, eher zu unverarbeiteten Lebensmitteln greift und mit Zucker sparsam umgeht. Vitamin B12 findet man in Milch, Eiern, Fisch und Fleisch, Vitamin B6 vor allem in Vollkorn und Nüssen. Zink steckt in Fleisch, Käse und Nüssen. Wichtig: Um Immunzellen aufzubauen, benötigt der Körper Eiweiß, z. B. aus Käse, Joghurt, Eiern, Fleisch, Tofu und Hülsenfrüchten. Um optimal zu arbeiten, braucht das Immunsystem außerdem genug Flüssigkeitszufuhr, z. B. aus Wasser oder Tee.

Viele setzen auf Vitamin C z. B. aus Zitrusfrüchten. Denn 100 g Zitronensaft enthalten etwa die Hälfte des Tagesbedarfs. Trinkt man es allerdings als die beliebte „heiße Zitrone“ zerstört das heiße Wasser gleich wieder einen Großteil davon. Ist man bereits gut damit versorgt, kann man seiner Abwehr übrigens durch eine zusätzliche Dosis nicht noch mehr Power liefern.

Wenn es einen doch mal erwischt hat, hat sich tatsächlich die gute, alte Hühnersuppe bzw. -brühe bewährt. Auch wenn man noch nicht genau herausgefunden hat, wie ihre Bestandteile genau wirken, hat sie häufig einen belebenden Effekt durch die Wärme, stärkendes Eiweiß sowie eisen- und zinkhaltiges Gemüse wie Karotten, Sellerie, Zwiebeln und Petersilie. Außerdem hält die Flüssigkeit die Schleimhäute feucht und verhindert, das z. B. Erkältungsviren in tiefere Bereiche gelangen.

Wussten Sie, dass es sich für die Immunabwehr lohnen kann, auf zusätzliches Salz zu verzichten? Teilnehmer einer aktuellen Studie der Universität Bonn nahmen täglich sechs Gramm Salz mehr zu sich, also etwa einen gehäuften Teelöffel. Schon nach einer Woche ergab die Blutuntersuchung, dass die Immunzellen deutlich schlechter mit Bakterien fertigwurden als vor der zusätzlichen Salzzufuhr.

Die Basis für ein gut funktionierendes Immunsystem sollte immer eine ausgewogene Ernährung sein. Wer das Gefühl hat, aus unterschiedlichen Gründen (Stress, körperliche Belastung, zunehmendes Alter, Krankheit o. Ä.) über die Ernährung nicht ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt zu sein, sollte die wichtigsten Blutwerte beim Arzt/Heilpraktiker testen lassen. Eine große Auswahl an hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln, wie z. B. Zink, Magnesium, Pro- und Präbiotika für die Darmflora, B-Vitamine, Vitamin D und viele mehr finden Sie in Ihren ebl-Märkten.

Regelmäßige Pausen und ausreichend Schlaf brauchen die Immunzellen genau wie wir, um gut zu funktionieren. Nachts drosselt die Abwehr ihre Aktivität, um am nächsten Tag wieder voll da zu sein.

Moderate Bewegung wie Fahrradfahren, Yoga, Pilates, Nordic Walking, Schwimmen, aber auch Spaziergänge bringen das Immunsystem auf Trab. Die Lymphe, die die Immunzellen transportiert, wird durch die Muskelbewegungen mit durch den Körper gepumpt und Killerzellen sind nach dem Sport aktiver. Schon täglich 30 Minuten genügen. Zu intensives Training wiederum kann das Immunsystem schwächen und anfälliger für Infekte machen.

Auch unsere Seele hat einen starken Einfluss darauf, wie gut unser Immunsystem funktioniert. Während akuter Stress die Abwehrkräfte kurzfristig sogar stärkt, ist chronischer Stress problematisch. Helfen können Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder fast überall anwendbare Atemtechniken, die sofort auf den Parasympathikus wirken und die Stressantwort herunterfahren. Zwischen Immun- und Nervensystem besteht eine direkte Verbindung, auch wenn man noch nicht genau weiß, wie sie miteinander kommunizieren. Deshalb ist es so wichtig, die eigene Seele zu pflegen. Positive soziale Kontakte, mit denen man gemeinsam lachen kann, sind besonders wertvoll. Denn Lachen stärkt nachweislich die Immunabwehr. Es kann aber auch einfach mal ein lustiger Film oder eine Serie sein, die einen belastende Gedanken für eine Weile vergessen lassen.

Fazit

Die Abwehrkräfte sind Tag und Nacht gefordert, leider lassen sie im Laufe des Lebens oder bei zu großer Belastung irgendwann nach. Aber kann man das Immunsystem dann überhaupt in seiner Arbeit gut unterstützen? Natürlich! Seine und unsere besten Verbündeten heißen: Ernährung, Schlaf, Bewegung, gezielt Stress reduzieren, bewusst Atmen und – Lachen!

Autorin: Christine Fröhlen (ebl-Redaktion)