Nicht ohne meinen Porridge!

Haferbrei galt früher als „Arme-Leute-Essen“ und fristete später ein Nischendasein als Kindernahrung oder Schonkost. Dabei handelt es sich um eines der ältesten und wichtigsten Nahrungsmittel überhaupt. Heute ist er unter dem Namen Porridge (wieder) in aller Munde – in unendlich vielen Varianten zum Frühstück, als Powersnack zwischendurch oder auf der Speisekarte im Café.

Was hat es mit diesem Brei auf sich und warum tut er uns als warmes Frühstück so gut? Die Zubereitung von warmen Mahlzeiten war ein wichtiger Entwicklungsschritt in der Evolution der Menschen. Seitdem unsere Vorfahren vor rund 1,9 Mio. Jahren anfingen, ihre Nahrung mit Hilfe von Feuer zu garen, entwickelten sie sich prächtig: Die Menschen wurden größer, ausdauernder und ihr Gehirn gewann an Größe und Komplexität. Der Grund wurde von Wissenschaftlern der Harvard University nachgewiesen:
Gekochte bzw. erwärmte Nahrung liefert mehr Energie und Nährstoffe als roh verzehrte. Zudem konnte der Speiseplan durch die Zubereitung über dem Feuer um viele zuvor unbekömmliche oder schwer verdauliche Nahrungsmittel erweitert werden.

Grundnahrungsmittel Getreidebrei

Schon lange bevor das Wort „Porridge“, das auf die französischen Begriffe „potage“ für Suppe und „pot“ Kochtopf zurückgeht, im 17. Jahrhundert verwendet wurde, kochten Menschen aus getreideähnlichen Gräsern Breie. Wohl bereits seit rund 12.000 Jahren, also seit dem Sesshaftwerden der Menschen und den Anfängen des Ackerbaus, wurden Getreide, wie Hafer, Mais oder Weizen zerhackt, zerstampft oder gemahlen und mit Wasser oder Milch gekocht. Aus diesem nahrhaften Brei entstanden auch die ersten auf heißen Steinen gebackenen (Fladen-)Brote, sozusagen als Getreidebrei zum Aufbewahren und Mitnehmen.

Warmes Frühstück mit langer Tradition

Unser „moderner“ Porridge ist an den traditionsreichen schottischen Haferbrei angelehnt. Beim klassischen Porridge werden Haferflocken unter ständigem Rühren mit Milch oder Wasser zu einem cremigen Brei gekocht und mit etwas Butter und einer Prise Salz verfeinert und je nach Geschmack mit etwas Honig oder Zucker zum Frühstück serviert. Während in Schottland sogar extra Rührwerkzeuge für die Herstellung des Breis angeboten werden und jährlich Meisterschaften im Porridge-Kochen stattfinden, sorgen bei uns zahlreiche Rezeptvariationen, individuelle Koch-Tricks und kreative fertige Mischungen für genussvolle Momente. Während ein typisches Frühstück bei uns üblicherweise aus Kaffee und Brot, Brötchen oder Gebäck besteht, gilt in vielen anderen Kulturen die warme Mahlzeit zum Start in den Tag als Grundpfeiler der Ernährung, so werden in einigen asiatischen Ländern z. B. Misosuppen oder Reisgerichte zum Frühstück serviert.

Porridge schmeckt gut, tut gut und ist schnell zubereitet

Mittlerweile gehört der tägliche Porridge auch hier bei uns für viele zum Frühstücksritual. Der wärmende Haferbrei ist in wenigen Minuten zubereitet, schmeckt lecker und ist zudem vollgepackt mit wichtigen Nähr- und Vitalstoffen, dazu gehören Eiweiß, Ballaststoffe, Magnesium, Eisen, Calcium und Zink sowie B-Vitamine, Vitamin K und E. Klassischer Porridge, zubereitet mit Milch, Pflanzendrink oder Wasser hält zudem aufgrund des hohen Anteils an komplexen Kohlenhydraten lange satt, wirkt sich positiv auf den Energiehaushalt aus und stabilisiert den Blutzuckerspiegel – ideale Eigenschaften für ein echtes Power-Frühstück.

GRUNDREZEPT FÜR 1 PORTION
50 g Haferflocken mit 250 ml Flüssigkeit (Wasser, Milch oder Pflanzendrink) und einer Prise Salz in einem Topf unter Rühren aufkochen und einige Minuten köcheln lassen. Je nach gewünschter Konsistenz eindicken lassen oder etwas Flüssigkeit zugeben. Für einen sehr cremigen Brei die Haferflocken vor dem Kochen in der Flüssigkeit einweichen, z. B. über Nacht im Kühlschrank (Overnight Oats). Oder leckeren ungesüßten fertigen Porridge von Rosengarten verwenden und nach Anleitung zubereiten. Nun nach Belieben mit etwas Butter oder Pflanzenöl, Joghurt, Apfelmus, Marmelade, Kompott, Nuss- oder Mandelmus etc. verfeinern und mit Rohrzucker, Honig, Kakaopulver, Gewürzen (Zimt, Vanille, Tonkabohne, Kardamom, Anis), Nüssen, Mandeln, Kokosflocken, Leinsamen, Rosinen oder Schokoflocken etc. garnieren. Obststückchen und Beeren geben dem Porridge zusätzlich eine frische fruchtige Note.

Tipp: Porridge mit kleingeschnittenen eingelegten Pfirsichen verrühren, dazu Erdnussmus Crunchy als Topping – der perfekte Seelentröster für dunkle Herbsttage!

Autorin: Friederike Tetiwa (ebl-Redaktion)