Genussland Österreich

Österreich überrascht und begeistert immer wieder durch seine kulturelle und kulinarische Vielfalt. Das hat zum einen geschichtliche Gründe, die auf den Vielvölkerstaat der Habsburger- Monarchie zurückgehen. Zum anderen zeigt die österreichische Küche schon immer ein besonderes Talent dafür, unterschiedlichste kulturelle Einflüsse auf einem Teller zu verbinden.

Die österreichische Speisekarte lebt von der Freude an kreativer Küche und der gekonnten Auswahl qualitativ hochwertiger Zutaten. Viele Speisen, die heute als österreichische Nationalgerichte gelten und weit über die Grenzen Österreichs hinaus beliebt sind, haben außerdem eine spannende Geschichte.

Das weltberühmte Wiener Schnitzel hat beispielsweise seine Wurzeln gar nicht in Wien, sondern in Venedig. Italienische Köche frittierten dort schon im 16. Jahrhundert Fleisch in einer Brotkrümelkruste. Der österreichische Feldmarschall Radetzky soll diese Art der Fleischzubereitung dann um 1857 in seiner Heimat bekannt gemacht haben. Das Rezept wurde während des späten Kaiserreichs von österreichischen Köchen perfektioniert und zu dem gemacht, was es heute ist: eine einzigartige österreichische Delikatesse, traditionell serviert mit Erdäpfel (=Kartoffel-)Salat.

Tausendundeine Süßspeise

Immer eine Sünde wert: Die Süßspeisen und Desserts in Österreich sind geprägt von Einflüssen der einstigen Monarchie und wurden jahrhundertelang von ambitionierten (Hof-)Zuckerbäckern verfeinert. Während Sachertorte, Linzer Torte, Apfelstrudel oder Punschkrapfen eng mit der Kaffeehauskultur verbunden sind, werden manche Süßspeisen, wie Marillenknödel oder Kaiserschmarren, auch gerne als Hauptspeise serviert.

Das Geheimnis der unwiderstehlichen Marillenknödel mit den süßen Bröseln ist die Füllung mit der „echten“ Marille aus der Weltkulturerbe-Region Wachau. Dort passt vom Klima bis zum Boden für die ursprünglich aus Asien stammende Marille einfach alles. Die alten Sorten sind so außergewöhnlich geschmackvoll, dass die „Wachauer Marille“ sogar das Prädikat einer eingetragenen Ursprungsbezeichnung erhielt.

Der in der Pfanne gebackene Kaiserschmarren gilt als Hommage an Kaiser Franz Joseph und wird traditionell mit Zwetschkenröster und Staubzucker serviert. Ob er nun tatsächlich auf ein missglücktes, zerrissenes Omelett oder auf ein von „Kasern“, also Sennern, aufgetischten Imbiss zurückgeht, ist unklar, aber Hauptsache, wir können das köstliche Gericht bis heute genießen. Geheimtipp für Feinschmecker: Kristallzucker über den Kaiserschmarren verteilen und im Backrohr karamellisieren lassen.

Die legendäre Sachertorte wurde zum ersten Mal im Jahr 1832 in Wien gebacken. Der Geschichte nach herrscht in der Hof-Küche des Fürsten Metternichs der Ausnahmezustand: Der Chef de Cuisine war erkrankt und konnte das Dessert nicht mehr zubereiten. Da fasste sich sein begabter Lehrling, Franz Sacher, ein Herz und nahm sich der süßen Sache an. Seine Torten-Kreation aus Mehl, Butter, Zucker, Eiern und Schokoladenteig mit einer Schicht Marmelade in der Mitte und einem dicken Überzug aus Schokolade wird ein voller Erfolg bei den Hofgästen und ist bis heute die wohl bekannteste Torte der Welt.

Die Linzer Torte, das kulinarische Wahrzeichen der oberösterreichischen Landeshauptstadt, gilt als die älteste Torte der Welt. Ihr Rezept ist nachweislich das erste Kuchenrezept in schriftlicher Form. 1822 begann der nach Linz zugezogene Konditor Johann Konrad Vogel aus der sogenannten „Linzer Masse“ – einer Marzipan- bzw. weißen Mandel-Nussmasse, die mit Zimt und Zitrone abgeschmeckt wird – Linzer Torte herzustellen, die heute ähnlich bekannt und beliebt ist wie die Sachertorte.

Der Apfelstrudel als eines der Nationalgerichte geht auf eine Kaiserin im 18. Jahrhundert zurück: Maria Theresia liebte den hauchdünn gezogenen Strudelteig mit frischen Äpfeln, Zimt, Rosinen und Zucker – besonders, wenn er wie auch heute noch im Idealfall dampfend ofenfrisch serviert wird und beim Abbeißen schön knusprig schmeckt.

Über den Tellerrand blicken

Neben berühmten Klassikern wie dem Wiener Schnitzel, Tafelspitz, Gulasch oder den Käsespätzle und den typischen Süßspeisen gibt es natürlich noch unzählige, regional unterschiedliche Spezialitäten wie z. B. (Berg-)Käse, Tiroler Speck, Wein oder Kürbiskernöl, um nur ein paar davon zu nennen. Und das Bio-Pionier-Unternehmen Sonnentor beispielweise überzeugt und begeistert seit 35 Jahren als Kräuter-, Gewürz-, Tee- und Kaffeeexperte. Zum Sortiment zählen inzwischen mehr als 900 bunte Produkte, alle nach den Prinzipien des Kreislaufgedankens, dem Motto „Leben und leben lassen“ sowie gegenseitiger Wertschätzung hergestellt.

Wenn Sie nun auf den Geschmack gekommen sind und Ihnen nach ein paar Österreich-Genussmomenten ist: Viele typische Spezialitäten finden Sie in dieser ebl-Woche und natürlich in Ihrem ebl-Markt.

Autorin: Christine Fröhlen (ebl-Redaktion)