Kaffee ist fertig!

Warum Kaffee in Bio-Qualität einfach besser schmeckt – uns, den Erzeugern und der Umwelt. Kaffee in allen Variationen ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Der heiße schwarze Trunk ist Genuss, Wachmacher, Motivator, Seelenwärmer und Alltagsbegleiter. Aber woher kommt er, wie wird er hergestellt und was zeichnet guten Kaffee aus?

Am Anfang war die Kaffeekirsche. Als Ursprungsgebiet der Pflanzengattung Coffea gelten das tropische Afrika, Madagaskar und die Inselkette der Maskarenen. Erst mit menschlicher Hilfe gelangten Kaffeepflanzen auf andere Kontinente und wurden dort in Plantagen angebaut. Wer aber kam auf die Idee, aus den Früchten der wildwachsenden Pflanzen ein Getränk zu brauen? Es gibt keine gesicherten Quellen, dafür ranken sich um den Ursprung der Kaffeetradition zahlreiche Mythen. Eine davon besagt, dass ein Hirtenjunge der Entdecker der Kaffeepflanze sei.

Er beobachtete seine Ziegen, wie sie nach dem Fressen der kleinen roten Kaffeekirschen herumsprangen und viel aufgedrehter waren als sonst. Nach einem Selbstversuch brachte er einige der Beeren in ein Kloster, um mehr über deren Wirkung herauszufinden. Nachdem die Mönche sie für Teufelszeug hielten, warfen sie die Früchte ins Feuer, woraufhin ein wohlriechendes Aroma aus dem Rauch quoll. Die gerösteten Bohnen wurden aus der Glut gefischt, zerdrückt und mit Wasser aufgegossen. Wie die vermeintlich erste Tasse Kaffee der Welt schmeckte, ist nicht überliefert. Sicher ist, dass Kaffee bereits 900 n. Chr. in der Region Kaffa in Äthiopien erwähnt wurde. Damals goss man die Blätter und getrockneten Kirschen des Kaffeebaums in heißem Wasser auf und trank das Gebräu – ähnlich wie Tee.

Vom Luxusgut zur Massenware

Lange wurde der Kaffee nur von den Arabern gehandelt, die sehr darauf achteten, keine keimfähigen Bohnen (Samen) oder Pflanzen aus der Hand zu geben. Bis ins 19. Jahrhundert war der Kaffeegenuss nur den Privilegierten und Reichen vorbehalten, „Normalbürger“ konnten sich einen Besuch im Kaffeehaus nicht leisten. Das änderte sich erst, als es den Europäern gelang, einige Setzlinge der Sorten Arabica und Robusta in ihren Besitz zu bekommen und diese in deren Kolonien in Lateinamerika und der Karibik anzubauen, wo beste klimatische Bedingungen für die Kaffeepflanzen herrschten. Der Geschmack und die Qualität des Kaffees waren damals noch nebensächlich. Wichtig war die belebende Wirkung des Getränks, das sich in den 1950er- Jahren zunehmend Arbeiter zunutze machten, um in der industriellen Nachkriegswirtschaft leistungsfähiger zu sein. Fertig gemahlen und vakuumverpackt wurde Kaffee zum Massenprodukt. Getrunken wurde zumeist Filterkaffee, für den man keine teuren Kaffeemaschinen benötigte.

Kaffee mit Herkunft und Verantwortung

Erst in Amerika, später in Deutschland entwickelte sich ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Qualitäten und Geschmacksnuancen der verschiedenen Kaffeesorten, Mischungen und Herstellungsverfahren. In einer einzigen Kaffeebohne stecken immerhin um die 800 Aromen, die allerdings erst mit dem Röstverfahren herausgekitzelt werden – und dabei kommt es sowohl auf die Röstdauer als auch auf die Temperatur an. Immer mehr Coffeeshops und (kleine) Röstereien beförderten den Trend des „guten Kaffees“. Seit den 1990er-Jahren spricht man von „Third Wave Coffee“, der dritten Welle der Kaffeeentwicklung. Im Mittelpunkt steht die gesamte Wertschöpfungskette der Kaffeebohnen und auch die Konsument*innen fragen sich: „Wo kommt mein Kaffee her, wie wird er angebaut und wie wird er verarbeitet?“ Das ist eine gute Entwicklung. Denn nur mit ökologisch erzeugten Kaffeeprodukten wird die Tasse Kaffee, die für viele Menschen eines der schönsten Rituale im Alltag ist, zum nachhaltigen und umweltfreundlichen Genuss. Durch direkt und fair gehandelte Kaffees verbessern sich nicht nur die Lebensbedingungen der Anbauer vor Ort, die gesamte Infrastruktur in den Anbaugebieten profitiert von den oft partnerschaftlichen Beziehungen zu den Abnehmern und Röstereien.

Rund 100 Kaffees mit Herkunft und Siegel

Mittlerweile werden mehr als zehn Millionen Tonnen Kaffeebohnen jährlich geerntet, in der Regel in Monokulturen mit industriellen Anbaumethoden – mit Nebenwirkungen für die Umwelt und die Menschen. Deshalb unterstützen wir bei ebl seit Unternehmensgründung die Kaffee-Röstereien und -Lieferanten, deren Kaffee von Anbauern stammen, die nach bewährten traditionellen Methoden Kaffeepflanzen kultivieren – in naturnahen Gärten, unter schattenspenden Bäumen und in Mischkulturen mit anderen Nutzpflanzen, ohne Gentechnik und ohne Einsatz von mineralischem Stickstoffdünger und chemisch-synthetischen Pestiziden. Gepflückt werden die wertvollen Beeren strauchschonend per Hand („Picking“). Auf diese Weise kommen nur reife Früchte in die Verarbeitung, was zusätzlich für eine bessere Kaffeequalität sorgt. In liebevoll angelegten Gärten pflegen die zumeist kleinbäuerlichen Betriebe die Kaffeepflanzen und ernten im Einklang mit der Natur. So schützen sie die Landschaft und die Bio-Diversität in ihrer Heimat.

Bei Bio-Kaffee wird zudem bei der Verarbeitung großen Wert auf eine langsame und schonende Röstung gelegt, wodurch die feinen Aromen geschont werden und die magenbelastende Chlorogensäure besser zersetzt wird. Mit rund 100 Produkten, vom klassischen Filterkaffee, über löslichen Kaffee, wenn es mal schnell gehen muss, und kräftige Espresso-Mischungen bis zu exklusiven Kaffeespezialitäten, wie die Nürnberger Weihnachtsröstung ist in Ihrem ebl-Markt für jede*n Kaffee-Liebhaber*in etwas dabei. Jeder Schluck Bio-Kaffee ist nicht nur ein liebgewonnenes Genussritual, sondern fördert den ökologischen und nachhaltigen Anbau des „schwarzen Goldes“ und damit den Erhalt der Urwälder und der Lebensräume vieler Tiere und Pflanzen.

Autorin: Friederike Tetiwa (ebl-Redaktion)