Jederzeit gut gepflegt
(Autorin: Steffi Schmitz – Ein Artikel aus dem Naturkosmetik-Magazin cosmia aus dem Verlag der Schrot&Korn)
Naturkosmetik versorgt die Haut mit dem, was sie gerade braucht. Und das ein Leben lang.
1. Start ins Leben
Von der Geburt bis ins hohe Alter verändert sich die Haut stetig. Die eines Babys ist besonders zart und empfindlich. Da sie kaum Schweiß und Talg produziert, ist auch der schützende Hydro-Lipid-Film noch nicht entwickelt. Erst ab ca. 3 Jahren wird die Haut widerstandsfähiger. Bis dahin ist besondere Achtsamkeit angesagt: beim Baden, Wickeln und Cremen und bei der Wahl der Pflegeprodukte.
Ganz wichtig ist das Thema Sonnenschutz. Für Babys ist direkte Sonne in den ersten 12 Lebensmonaten tabu. Sonnencreme für Kinder sollte einen Lichtschutzfaktor von 50+ besitzen. Denn die Stammzellen, die später neue Hautzellen bilden, liegen bei ihnen noch dicht unter der Hautoberfläche. UV-Strahlen können sie leicht dauerhaft schädigen. Naturkosmetik schützt mit mineralischem Titandioxid oder Zinkoxid vor Sonnenbrand. Herkömmliche Cremes enthalten oft auch chemische UV-Filter, darunter solche mit hormonähnlicher Wirkung.
Beim Duschen, Baden und Haarewaschen hingegen ist weniger mehr. Künstliche Duftstoffe und aggressive Waschsubstanzen gehören nicht auf Kinderhaut, weil sie sonst früh Allergien entwickeln kann. Sehr empfindliche Haut reagiert mitunter auch auf ätherische Öle. Auch für Kleine gibt’s daher Produkte ohne Duft. Beim Eincremen empfehlen sich gut verträgliche Fette wie Mandel- und Aprikosenkernöl.
2. Turbulente Reifezeit
Wenn in den Teenagerjahren die Hormone tanzen, sorgt das nicht nur für Gefühlschaos, sondern auch für Hautprobleme. Der Körper produziert mehr Schweiß und Fett, die Poren verstopfen, sodass Pickel entstehen. Gleichzeitig legen Mädchen und Jungs jetzt mehr Wert auf ihr Aussehen. Zeit, dass sie eine gute Pflegeroutine lernen, bei der sie die Haut morgens und abends gründlich reinigen. Wer dafür zu konventioneller Anti-Pickel-Kosmetik greift, riskiert, dass sie die Haut mit aggressiven Reinigungszutaten (Tensiden) oder scharfen Peeling-Partikeln austrocknet und reizt. Das heizt die Talgproduktion nur noch mehr an.
Naturkosmetik reinigt mit sanften Tensiden auf Zucker- oder Kokosbasis. Als natürlicher Pickel-Killer sind Wirkstoffe der Weidenrinde beliebt. Es soll Hautschüppchen wegpeelen, Entzündungen hemmen und antimikrobiell wirken. Inhaltsstoffe wie Schwarzkümmelöl beruhigen die gestresste Haut.
Nicht nur pflegende, auch dekorative Kosmetik wird in diesem Alter interessant. Kaufen Sie Ihrem Teenie lieber mal einen natürlichen Lidschatten oder eine Mascara, ehe sie/er zu herkömmlichen günstigen Produkten greift. Die können synthetische Farbstoffe und Mikroplastik enthalten.
3. Haut in Hochform
Die 20er und frühen 30er sind turbulente Jahre: Ausbildung, Berufseinstieg, Partnersuche und Familiengründung – da bleibt wenig Zeit für lange Beauty-Rituale. Die braucht unsere Haut auch noch nicht, denn sie ist prall und frisch. Zwei Dinge sind jetzt wichtig: eine gute Feuchtigkeitspflege, etwa mit Hyaluron oder Feigenkaktus, und ein ausreichender Sonnenschutz. Denn UV-Strahlen gelten neben Rauchen, zu viel Alkohol und zu wenig Schlaf als Faltenmacher Nummer eins.
Auch wenn sich mit Anfang 30 erste Mimik-Fältchen zeigen, greifen Sie bitte nicht gleich zu hoch dosierten Anti-Aging-Wirkstoffen. Der Stoffwechsel der Haut ist nämlich noch in vollem Gange und die Zellen erneuern sich recht schnell. Eine zu reichhaltige Pflege hingegen kann die Haut eher aus dem Gleichgewicht bringen. Das kann Rötungen, Juckreiz und schuppige Stellen nach sich ziehen. Ist die Haut aus anderen Gründen zeitweise gestresst, empfiehlt es sich ein beruhigendes Samenöl, wie das von Wildrosen in die Gesichtspflege einzubauen. Ein Balsam mit Kakaobutter macht trockene Körperstellen, Hände und Füße wieder weich und geschmeidig. In sexuell aktiven Zeiten spielt auch Intimpflege eine wichtige Rolle.
4. Entspannt altern
Ab Mitte 30, spätestens aber in den 40ern und mit Beginn der Wechseljahre werden aus feinen Linien Falten und aus prallen Wangen leichte HängeBäckchen – insgesamt sieht die Haut etwas müder aus. Sie wird trockener und verliert an Festigkeit, weil der Körper mit den Jahren immer weniger Östrogen und Kollagen produziert. Jetzt darf es wirklich von allem etwas mehr sein: mehr Pflege, mehr Feuchtigkeit und Fett sowie mehr hochwirksame Inhaltsstoffe.
Ganz vorne dabei sind Phytohormone etwa aus Granatapfel oder Rotklee, die östrogenartig wirken können, sowie natürliche Antioxidantien wie Vitamin C und E. Sie gelten als zellschützend und sollen die Kollagenbildung ankurbeln. Jetzt empfehlen sich auch eine reichhaltige Nachtcreme und eine straffende Augenkosmetik für den Badezimmerschrank. Eine Extraportion Pflege für die reife Haut liefern Seren, und Ampullen. Auch ein Peeling mit natürlichen Fruchtsäuren kann sie wieder beleben. Gönnen Sie sich diesen Luxus ab und an! Auch wenn sich tiefere Falten nicht wegcremen lassen – eine gepflegte und entspannte Haut sieht einfach vitaler aus.
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