Ackern fürs Klima und zukünftige Generationen – aus Bio-Bauern werden „KlimaBauern“

Wie passen Landwirtschaft und Klimaschutz zusammen? Die Initiative „KlimaBauer“ setzt auf regionalen CO2-Ausgleich – mit Generationenvertrag: Sie wirkt heute und sichert den künftigen Generationen widerstandsfähige, fruchtbare und ertragreiche Böden.

Bei der Andechser Molkerei Scheitz haben sie sich gefragt, wie sich die Klimakrise (auch) als Milchbauer bremsen lässt. Als Antwort starteten sie die „KlimaBauer-Initiative“. Mit dem Ziel, die CO2-Kompensation in der eigenen Wertschöpfungskette und in der Region zu fördern und zu unterstützen. In einem „Andechser Klimapakt“ zwischen der Molkerei als Initiatorin und den für die Pilotphase ausgewählten Andechser Natur Bio-Milchbauern als „KlimaBauern“ wird das Ziel der CO2-Kompensation in der Wertschöpfungskette festgehalten. Konkret bedeutet das: Auf allen Stufen der Produktion wird die Vermeidung der Freisetzung von CO2 entwickelt und erprobt. Hierzu erarbeiten „KlimaBauern“ mit wissenschaftlicher Begleitung Maßnahmen zur langfristigen Einsparung von CO2. Dabei werden sie von der Andechser Molkerei Scheitz durch die Zahlung von zehn Euro für jede Tonne CO2, die zusätzlich gespeichert oder vermieden wurde, unterstützt. Eine große Herausforderung und ein Kraftakt für jeden einzelnen Betrieb. Der Einsatz wurde dafür sehr schnell belohnt: Die „KlimaBauer“-Initiative hat gleich im ersten Jahr den „1. Deutschen Umweltmanagementpreis“ für die „Beste Maßnahme Klimaschutz“ gewonnen.

Regional wirkt global

Für die Umsetzung des Generationenvertrags ist die Mitwirkung und das Engagement der Milchbauern, die ihre Bio-Milch an die Andechser Molkerei Scheitz liefern, elementar. Die „KlimaBauern“ möchten auf diese Weise die Artenvielfalt in ihrer Region fördern, gesündere Tiere haben und natürlich mehr CO2 in ihren Böden binden. Mit wissenschaftlicher Begleitung und Unterstützung durch die Andechser Molkerei Scheitz wird der Betrieb zuerst genau durchleuchtet und Verbesserungspotenzial erkannt. Darauf folgen Schulungen, Vorträge und konkrete Maßnahmen, wie z. B. die Optimierung der Fruchtfolgen, längere Weidedauer, Pflanzen von Bäumen und Hecken, Umstellung auf Elektroantrieb etc. Viel Arbeit, aber es lohnt sich – für jeden einzelnen Betrieb und für unser Klima.

Humusaufbau als Teil des Generationenvertrags

Rund 30 Maßnahmen zur Bindung und Vermeidung der Freisetzung von CO2 wurden mit den „KlimaBauern“ vor Ort auf ihren Bio-Höfen entwickelt. Wichtigste Maßnahme im Rahmen der ökologischen Bewirtschaftung ist dabei der Humusaufbau. Dieser sorgt zum einen für fruchtbare Böden (auch für zukünftige Generationen) und zum anderen bietet er wertvolles Potenzial für eine zusätzliche und permanente Kohlenstoff-Bindung, da Humus zu ca. 60 % aus Kohlenstoff besteht. Beim Humusaufbau kommt es zur Kohlenstoff- und Kohlendioxid-Bindung aus der Atmosphäre – je mehr Humus aufgebaut wird, desto mehr Kohlenstoff wird im Boden gespeichert. Gleichzeitig verbessert der Humusaufbau die Qualität der Böden, mit positiver Wirkung auf die Gesundheit der angebauten Pflanzen. Mehr Humus im Boden bedeutet: Mehr Kohlenstoff verbleibt im Boden, weniger CO2 in der Atmosphäre, der Boden wird lebendiger und besser durchlüftet, er speichert Wasser besser und beinhaltet mehr Nährstoffe. Humus ist ein wahres Multitalent! Durch die Optimierung von Fruchtfolgen bis zur Umwandlung von Acker- zu Dauergrünland, es gibt viele Möglichkeiten, Humus aufzubauen. Auch die Milchkühe (und Ziegen) leisten einen wichtigen Beitrag, denn die aktive Weidewirtschaft wirkt sich positiv auf den Humusaufbau aus.

Und was hat der Jogurt davon?

Die Natur-Jogurts des Andechser Natur Sortiments werden aktuell mit der „KlimaBauer“-Milch hergestellt und mit dem Logo der „KlimaBauern“ gekennzeichnet – die Natur-Jogurts im Glas oder im Becher finden Sie, ebenso wie die „KlimaBauer-Milch, in unseren ebl-Märkten im Kühlregal. Noch besser kann dieser unglaublich frische und leckere Jogurt gar nicht schmecken, aber mit dem „KlimaBauer“-Projekt kommt noch das gute Gefühl dazu, etwas für den Klimaschutz zu tun – und zwar löffelweise beim Genießen.

Autorin: Friederike Tetiwa (ebl-Redaktion)