Mit guter Energie ins neue Jahr

Aktuell liegt die Inflationsrate gemäß dem statistischen Bundesamt auf einem Rekordhoch von 8,6 %, für Nahrungsmittel gar bei 20,7 %. Angeführt wird diese Negativliste allerdings von den
Energiepreisen. Hier beträgt die Preissteigerungsrate gar 24,4 %.

Durchschnittlich betrug die Preissteigerung, im Vergleich zu 2021, für das Jahr 2022 über alle Produktkategorien hinweg 7,9 %. Wohl kaum jemand unter uns kann eine solche Steigerungsrate auf der Habenseite beim Einkommen verbuchen. Was also tun? Viele haben sich scheinbar entschieden, weniger fürs Essen auszugeben und billigere Tarife für ihre Energiekosten zu finden. Leider geht dies aber auf Kosten von Umwelt, Menschenrechten und Klima. Von daher möchte ich Ihnen heute ein paar Vorschläge aufzeigen, wie Sie Ihre Energiekosten reduzieren können, ohne z. B. von Ihrem Ökostrom-Tarif in einen billigeren Tarif zu wechseln. Die rasant gestiegenen Energiekosten bringen einige Bürgerinnen und Bürger in unserer Mitte an die Grenze ihrer finanziellen Möglichkeiten. Aber gerade bei den Energiekosten haben wir einige sehr wirksame Hebel, um unsere Energiekosten zu reduzieren, ohne dabei an Lebensqualität zu verlieren.

Standby-Modus ade

Mittlerweile haben wohl viele unter uns eine Reihe von Geräten vom Fernseher über den Computer hin zu diversen anderen Elektrogeräten, die, wenn wir uns nicht darum kümmern, im Standby-Modus auch nachts munter weiter Strom verbrauchen. Alleine Fernsehgeräte laufen im Schnitt täglich 20 Stunden im Standby-Modus. Bei einem Verbrauch von 15 Watt sind das alleine 109.500 Watt/Stunden, also rund 110 kWh, die Sie hier einsparen können. Je mehr Geräte Sie betreiben, desto größer das Einsparungspotential zu Hause. Ich habe mir abschaltbare Steckdosenleisten angeschafft, so muss ich nicht alle Geräte einzeln ausschalten. Am Abend lege ich den Schalter auf „aus“ um und alle Geräte sind vom Netz. Auch Ihr Mobiltelefon können Sie über Nacht ausschalten. So verbraucht auch das keinen Strom und Sie vermeiden zudem Elektrosmog in Ihrem Schlafzimmer.

1 Grad runter heißt 6 Prozent Energiekosten sparen

Ein großer Energiekostentreiber sind sicherlich die Heizung und die Kühl-/Gefrierschrank-Kombination. Im Mittel sind etwa zwei Drittel unseres Energieverbrauchs der Heizung
zuzuordnen. Die optimale Temperatur im Wohnzimmer liegt bei 20 Grad Celsius, in der Küche bei 18 bis 20 Grad, im Bad bei 23 Grad und im Schlafzimmer bei 16 bis 18 Grad. Achtung: Auch ungenutzte Räume sollten nicht kälter als etwa 16 Grad sein – hier könnte sich sonst Feuchtigkeit an den Wänden niederschlagen und zu Schimmelbildung führen. Zudem macht es Sinn, dafür zu sorgen, dass Ihre Heizkörper freistehen: Möbel, lange Vorhänge oder Verkleidungen sollten genügend Abstand halten. Im Kühlschrank reicht eine Temperatur von 7 Grad, im Gefrierschrank sind minus 18 Grad vollkommen ausreichend. Jedes Grad bringt hier einen spürbaren Einsparungseffekt.

Sowohl bei Heizung als auch beim Kühlschrank gilt: eine Veränderung der Temperatur um 1 Grad reduziert Ihre Kosten im Mittel um 6 %! Auch beim Waschen gibt es Möglichkeiten Energiekosten einzusparen. Mit einer modernen Waschmaschine ist das Waschen normaler Wäsche bei 40 Grad vollkommen ausreichend. Verzichten Sie auf einen Wäschetrockner, denn gerade die haben einen sehr hohen Energiebedarf. Im Winter mit der trockenen Heizungsluft ist das Trocknen nebenbei sogar noch ein guter Luftbefeuchter. Auch beim Kochen lässt sich Energie sparen. Arbeiten Sie immer mit einem Deckel und erhitzen Sie kleinere Mengen Flüssigkeit bis zu 1,5 Liter mit dem Wasserkocher, denn in der Regel gilt „kleineres Gerät – weniger Verbrauch“. Beim Geschirrspüler gibt es in der Regel Eco-Programme, die nicht nur Energie, sondern auch Wasser sparen. Zudem ist es hilfreich, diesen immer erst voll zu beladen, ehe Sie ihn laufen
lassen.

Ich bin mir sicher, Sie finden mit etwas Bedacht noch eine Reihe weiterer kleiner Stellschrauben, um Ihre Energiekosten zu senken. Das freut nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Freier Autor: Frank Braun