Kulturland Genossenschaft: Gemeinsam für mehr Bio

Ackerland ist längst weltweit zum Spekulationsobjekt geworden. Hat im Bundesdurchschnitt ein Hektar Ackerland 2005 noch um die 8.000 € gekostet, so sind es heute im Mittel 25 bis 30.000 €, im früheren Bundesgebiet gar knapp 40.000 €.

Investoren kaufen Grund und Boden, die Landwirte haben das Nachsehen, da solche Preise mit Landwirtschaft nicht finanzierbar sind. Damit Landwirte in diesem ungleichen Wettbewerb eine Chance haben, braucht es kreative Ideen und Menschen, die bereit sind in die Vision einer 100 % Bio-Landwirtschaft zu investieren. Am Beispiel der Hofgemeinschaft Vorderhaslach möchten wir Ihnen zeigen, wie das gehen kann.

Die Hofgemeinschaft Vorderhaslach nahe Hersbruck gibt es seit 1990. Gewirtschaftet wird dort nach dem Demeter-Standard. Seit vielen Jahren beliefert die Hofgemeinschaft auch ebl-naturkost. Seit 2014 hat der Hof über sein Projekt Solidarische Landwirtschaft dann begonnen, Menschen aus der Region zu Anteilsnehmer*innen zu machen, die mitgestalten und dem Hof die notwendige Sicherheit geben, auch in schlechten Jahren überleben zu können. Insgesamt hat die Hofgemeinschaft 100 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche und 30 Hektar Wald. Rund 48 Hektar dieser Fläche war von einem Nachbarn gepachtet. Durch den Tod des Eigentümers haben sich nun die Besitzverhältnisse geändert und der neue Eigentümer wollte den Grund verkaufen. Da entstand die Idee, das Land für die Hofgemeinschaft zu sichern. Uwe Neukamm, einer der Begründer der Hofgemeinschaft, ist überzeugt, dass man Land ohnehin nicht besitzen, sondern nur bewahren und bewirtschaften könne. Bei den hohen Preisen, die seitens der neuen Eigentümer aufgerufen wurden, war das aber für die Hofgemeinschaft ohne Unterstützung von außen nicht darstellbar. Auf der Suche nach einer Lösung entstand der Kontakt zur Kulturland-Genossenschaft.

Eine Brücke, die uns mit unseren Böden verbindet

Die Idee der Kulturland eG ist einfach. Die Genossenschaft will dazu beitragen, dass die Nutzung von landwirtschaftlichem Grund und Boden nicht von den Regeln sich selbst vermehrender Geldströme bestimmt wird. Landwirtschaft soll vielmehr die Fruchtbarkeit des Bodens langfristig bewahren, pflanzliche Erzeugnisse in Verbindung mit größtmöglicher Biodiversität hervorbringen und Menschen und Tieren damit eine Lebensgrundlage schaffen. Für alle Projekte der Genossenschaft gelten drei Kriterien: 100 % Bio, regionale Eingebundenheit und 10 % der Flächen müssen als naturnahe Fläche unbewirtschaftet bleiben (z. B. als Hecken und Feldraine). Für Demeter-Betriebe ist das ohnehin selbstverständlich.

Vorstand Stephan Illi erklärt mir am Beispiel von Vorderhaslach, wie diese Vision Wirklichkeit werden kann. Kulturland kauft das Ackerland und verpachtet es langfristig zu günstigen Bedingungen an die Hofgemeinschaft Vorderhaslach. Das gibt der Hofgemeinschaft Planungssicherheit, denn typischerweise laufen Pachtverträge nur wenige Jahre. Um den Kauf zu finanzieren kommen Menschen wie Sie ins Spiel. Wir können hofbezogene Genossenschaftsanteile für den Kauf der Hofgemeinschaft Vorderhaslach erwerben. Ein Anteil kostet 500 € und gibt uns auch Stimmrecht in der Genossenschaft. Eine Kapitalverzinsung bekommen wir für unsere Einlage nicht, sehr wohl aber die Gewissheit, dass wir mit unserem Anteil eine ökologische und soziale Rendite generieren. Das Geld ist für fünf Jahre an die Genossenschaft gebunden, danach können Sie Ihre Anteile jährlich kündigen und sich die Einlage wieder auszahlen lassen. Illi ist begeistert: „Dieses Projekt ist einzigartig, da sich mit ebl-naturkost auch noch ein Einzelhandelspartner für den Hof engagiert und das Projekt befördert.“

WOLLEN AUCH SIE …
… Landbesitzer*innen werden und so einen Beitrag leisten, dass unsere Böden nicht zum Spekulationsobjekt werden, sondern stattdessen langfristig dem Gemeinwohl dienen? Dann könnte dieses Projekt vielleicht genau das Richtige für Sie sein. Alle Infos, auch zum Erwerb von Genossenschaftsanteilen, finden Sie auf:
www.kulturland.de/de/campaigns/hofgemeinschaft-vorderhaslach.

Externer Autor: Frank Braun