Getreidevielfalt – eine Bereicherung in Ihrer Küche
Getreide ist ein fester Bestandteil unserer Ernährung und liefert wertvolle Inhaltsstoffe. Jedes Getreide hat dabei seine eigenen Besonderheiten in Geschmack, Nährwert und Verwendung. Wir stellen Ihnen die bekanntesten Getreidesorten und Pseudogetreide vor.
Weizen: Bereit für neue Herausforderungen
Weizen ist eine der wichtigsten Getreidesorten weltweit und die Basis vieler Lebensmittel wie Brot und Teigwaren. Besonders nahrhaft sind Vollkornprodukte, da sie Keim und Schale enthalten. Allerdings wird Weizen im konventionellen Anbau oft auf hohe Erträge und Backqualität gezüchtet, was zu einer Zunahme von Weizenunverträglichkeiten geführt hat. Der ökologische Landbau setzt hingegen auf traditionelle, verträglichere Sorten, die für viele empfindliche Menschen eine bekömmliche Alternative darstellen.
Dinkel: Verträglich und widerstandsfähig
Dinkel war bis zum Mittelalter das wichtigste Brotgetreide. In der konventionellen Landwirtschaft geriet er in Vergessenheit; im Bio-Anbau werden die positiven Eigenschaften von Dinkel sehr geschätzt: Er ist schmackhafter und verträglicher als Weizen, reich an wertvollen Inhaltsstoffen und gedeiht auch in feuchteren Gebieten und höheren Lagen. Weizenmehl kann in den meisten Rezepten durch Dinkel ersetzt werden.
Reis: Globales Grundnahrungsmittel
Reis ernährt über die Hälfte der Weltbevölkerung, wobei die Anbaugebiete vor allem in Asien liegen. Er wird im Nassreisanbau, der hohe Wasserressourcen benötigt, oder im Trockenreisanbau in trockeneren Gebieten kultiviert. Es gibt über 100.000 Sorten, die nach der Kornlänge unterschieden werden. Vor dem Kochen sollte Reis gründlich abgespült werden, um überschüssige Stärke zu entfernen.
Gerste: Traditionsreich und vielseitig
Gerste ist eines der ältesten Kulturgetreide und wird häufig im Bio-Anbau genutzt, da sie auf nährstoffarmen Böden gut gedeiht. Sie ist glutenarm und reich an Ballaststoffen wie Beta-Glucanen, die eine gesunde Verdauung unterstützen und den Cholesterinspiegel senken können. Gerste eignet sich hervorragend für Graupensuppen, Risotto-ähnliche Gerichte und Müsli und ist besonders verträglich bei Magen-Darm-Beschwerden.
Hirse: Besonders wertvoll und lecker
Hirse ist ein glutenfreies Getreide, das besonders gut in warmen, trockenen Regionen wächst. Es gibt etwa 600 Hirsesorten, darunter Teff und Braunhirse. Hirse ist besonders reich an Eisen, Magnesium und Silizium, was sie wertvoll für die Stärkung von Knochen, Haaren und Nägeln macht. Sie schmeckt in vegetarischen bzw. veganen Gerichten und kann auch als Beilage, Hirsotto oder in Backwaren verwendet werden. Vor dem Kochen sollte Hirse abgespült werden, um Bitterstoffe zu entfernen.
Pseudogetreide als gesunde Alternative
Pseudogetreide wie Quinoa, Buchweizen und Amarant sind keine echten Getreidesorten. Botanisch gesehen sind die auch keine Süßgräser, wie klassische Getreide, sondern gehören unterschiedlichen Pflanzenfamilien an. Da sie ähnlich verwendet und z. B. auch zu Mehl vermahlen werden wie Weizen & Co., fasst man sie unter dem Begriff Pseudogetreide zusammen. Eines haben sie gemeinsam: Ihnen fehlt das Klebereiweiß Gluten. Aus diesem Grund sind sie nicht nur eine Bereicherung für die vegetarische und vegane Küche, sondern auch eine wertvolle Getreidealternative für Menschen mit Glutenunverträglichkeit (Zöliakie).
Quinoa: Pflanzliche Eiweißquelle
Quinoa stammt aus Südamerika und gedeiht auch in extremen Höhen. Die anspruchslose Pflanze ist reich an Eiweiß und enthält alle essentiellen Aminosäuren, ungesättigte Fettsäuren sowie wertvolle Mineralstoffe wie Eisen und Magnesium. Quinoa ist ideal als Beilage, in Salaten und Bowls oder gepufft in Müslis. Es sollte vor dem Kochen abgespült werden, um Bitterstoffe zu entfernen.
Buchweizen: Mineralstoffreiche „Nüsschen“
Buchweizen ist ein nährstoffreiches Pseudogetreide, das in Europa und Asien angebaut wird. Die von einer harten Schale umgebenen kleinen Nüsschen sind reich an Eiweiß, Kalium, Kalzium und Eisen sowie ungesättigten Fettsäuren. Buchweizen kann den Blutzuckerspiegel stabilisieren und den Blutdruck positiv beeinflussen. Er eignet sich geröstet für Müslis, als Beilage zu Saucen oder als Mehl für Backwaren und Pfannkuchen.
Amarant: Kleine feine Samen
Amarant(h) ist vor allem in gepuffter Form bekannt und eine leckere Bereicherung in Müslis, Schokoriegeln und Keksen. Die kleinen Samen eigenen sich aber auch zum Backen und Kochen. Ursprünglich stammt die Körnerpflanze aus Südamerika und erinnert mit ihrem nussigen Geschmack an Hirse oder Reis. Amarant ist sehr eiweißreich, enthält verschiedene gesunde Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe.