Genuss ohne Reue: Fastfood mal anders

Fast Food hat keinen guten Ruf. Dennoch locken Burger, Pommes & Co. an jeder Ecke und sorgen für den schnellen Kalorienkick zwischendurch oder für deftigen Genuss in geselliger Runde. Was die Einen lieben, ist für Andere ein kulinarischer Unfall. Als gesund gilt das „schnelle Essen“ grundsätzlich nicht. Aber sind Fastfood-Klassiker wirklich so schlimm wie ihr Ruf?

Forschende der Universität Bonn haben herausgefunden, dass unser Immunsystem auf eine fett- und kalorienreiche Kost ähnlich reagiert wie auf eine bakterielle Infektion. Ungesundes Essen scheint die Körperabwehr langfristig aggressiver zu machen, was zur Folge hat, dass es schneller zu Entzündungen kommt. Diese fördern die Entstehung von Arteriosklerose und Diabetes. Seit kurzem ist zudem bekannt, dass unser angeborenes Immunsystem über ein Gedächtnis verfügt und Ernährungssünden so schnell nicht vergisst. Der sogenannte „Fastfood-Sensor“ sorgt dafür, dass unser Immunsystem langfristig in einer Art Alarmzustand bleibt und schon auf kleine Mengen bestimmter Nahrungsmittel-Inhaltsstoffe mit erhöhter Aktivität und der Ausschüttung von entzündlichen Botenstoffen reagiert. Hinzu kommt, dass ein Zuviel an Fastfood zu Übergewicht, hohen Cholesterinwerten, hohem Blutdruck und hohen Blutzuckerwerten führen kann.

Von vielem zu viel

Was macht die bekannten Fastfood-Klassiker eigentlich so ungesund – neben der Tatsache, dass sie oft zu schnell, im Gehen, Stehen oder unterwegs verspeist werden? Die meisten haben einfach zu viel Fett, zu viel Salz, zu viel Zucker, zu viele Kohlenhydrate und „leere“ Kalorien, dafür aber zu wenig Vitamine, Mikronährstoffe und Ballaststoffe. XXL-Portionen und Vorgefertigtes von der Burger-Kette lassen die Bilanz natürlich noch schlechter ausfallen. Der Trend geht immerhin zu Burger-Lokalen, in denen hochwertige, frisch zubereitete Burger ohne Geschmacksverstärker und Farbstoffe, garniert mit Körnerbrötchen und selbstgemachten Pommes serviert werden. Richtig gesund sind die Gerichte aber meistens nicht.

Selber machen und bewusst genießen

Das lässt sich bei selbstgemachten Fastfood-Gerichten ganz leicht ändern – wenn man die Rezepte etwas abwandelt und viele frische Zutaten verwendet. Wer beim Burger nicht auf Fleisch verzichten möchte, sollte möglichst mageres verwenden, z. B. Hack aus Beefsteak oder Geflügel. Anstelle des durchgedrehten Fleischs kann auch Filet, z. B. Putenbrust oder Hühnerfilet, mit wenig Fett knusprig gebraten werden. Aber auch Fisch, wie Seelachs oder Thunfisch, schmecken im Burger und enthalten zudem wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Als vegetarischer Patty schmeckt auch ein gebratener bzw. gegrillter Portobello-Pilz hervorragend. Anstelle des Weizenbrötchens sollten besser Dinkel- oder Vollkornprodukte verwendet werden. Als Low-Carb-Variante werden einfach anstelle des Brötchens ein bis zwei große Eisbergsalatblätter um alle Zutaten gewickelt. Frische Tomaten- und Gurkenscheiben, Zwiebelringe, Karottenraspel sowie würzige Blattsalate, wie Rucola, Chicorée, Spinatblätter etc. sorgen für eine Extraportion Vitamine. Auch gebratenes Gemüse, wie z. B. Zucchini, Paprika, Aubergine, oder Feta dürfen mit auf den gesunden Burger. Als Topping schmeckt eine leichte Joghurtsauce mit etwas Pfeffer und Zitrone herrlich erfrischend. Auch mit einer zerdrückten Avocado lassen sich die Brötchenhälften gesund und lecker bestreichen. Frische Kräuter, wie Petersilie, Koriander oder Basilikum runden das Geschmackserlebnis ab, Chili sorgt für einen Schärfekick und fördert die Fettverbrennung.

Leckere Pommes aus Kartoffeln oder Gemüse

Zum Burger gehören natürlich auch Pommes. Unterwegs sollte man besser zu Süßkartoffelpommes greifen, da sie gesünder sind als normale Pommes. Zu Hause lassen sich im Ofen leckere und fettarme Pommes bzw. Kartoffel-Wedges zaubern – mit etwas Olivenöl und aromatischen Gewürzen. Noch leichter gelingt die Fastfood-Beilage mit Gemüse. Einfach gewaschene Möhren, Pastinaken und Rote Bete in Stifte schneiden, in eine Schüssel geben und mit Olivenöl, Salz und evtl. Paprikapulver marinieren. Im vorgeheizten Backofen auf mittlerer Schiene bei 200 °C auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ca. 20 Minuten backen. Ein buntes Vergnügen für große und kleine Pommes-Fans!

Autorin: Friedrike Tetiwa (ebl-Redaktion)