Gemeinsam wachsen: Der Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Abhängigkeiten können sich fatal auswirken – das erleben wir aktuell z. B. am Gasmarkt. Deshalb ist es wichtig, dass eine zukunftsfähige Sortenentwicklung und Pflanzenzucht nicht von wenigen Agrarkonzernen abhängt. Saatgut muss nachbaufähig und regional anpassungsfähig sein.

In den 90er Jahren war das gesellschaftliche Interesse an Themen wie Gentechnik und Patenten noch verschwindend gering. Dennoch engagierten sich schon damals Initiativen für eine ökologische Saatgutzüchtung. Gemeinsam mit seinen Spenderinnen und Spendern unterstützt der Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft bereits seit seiner Gründung 1996 die zukunftsweisende Arbeit von zahlreichen Gemüse-, Getreide- und Obstzüchtungs-Initiativen. Dieser ist ein Spendensammelfonds für die Förderung der gemeinnützigen, biologischen und biologisch-dynamischen Züchtungsforschung und engagiert sich für Fruchtbarkeit, Vielfalt und eine Saatgutforschung ohne Patente und Gentechnik. Außerdem ist es Ziel des Fonds, die Öffentlichkeit, die Politik und die Wirtschaft über die Bedeutung einer eigenständigen, gentechnikfreien und ökologischen Züchtung zu informieren und sie für ein entsprechendes Engagement zu begeistern. Der Saatgutfonds wird von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft verwaltet und betreut. Diese engagiert sich für die ökologische Landwirtschaft und ist als gemeinnützige, unselbstständige Stiftung innerhalb der GLS Treuhand e. V. organisiert.

Warum braucht der Ökolandbau eigene Sorten?

In Deutschland werden im Ökolandbau zu 85 – 90 Prozent Pflanzen aus konventioneller Züchtung angebaut. Warum? Weil bislang geeignete Sorten aus ökologischer Züchtung fehlen. Dies liegt u. a. an der mangelnden Finanzierung. Mit dem Saatgutfonds setzt sich die Zukunftsstiftung Landwirtschaft für die Entwicklung qualitativ hochwertiger Gemüse-, Getreide- und Obstsorten ein, die den Anforderungen des Ökolandbaus entsprechen, wie z. B.
• gute Erträge ohne den Einsatz externer Ressourcen
• keine gentechnisch veränderten Sorten
• Unabhängigkeit von Saatgutherstellern durch die Entwicklung samenfester, also nachbaubarer Sorten.
• Anpassung an spezielle, regionale Standort-Bedingungen

Wie finanziert sich die Ökozüchtung?

Die Arbeit ökologischer Züchtungsinitiativen wird zum Großteil durch Spenden von Privatpersonen, Unternehmen und Stiftungen finanziert. Dies ist auch weiterhin notwendig, da sich aufgrund der kleinen Anbaufläche des Ökolandbaus (10,9 Prozent in Deutschland – Stand Ende 2021) die Entwicklungskosten einer Sorte nicht durch den Verkauf des Saatguts finanzieren lassen.

Was wurde bisher erreicht?

In den letzten mehr als 20 Jahren sind über 100 ökologisch gezüchtete Gemüse- und 50 Getreidesorten zugelassen worden. Eine Arbeit, welche im deutschsprachigen Raum von 10 Züchtungsinitiativen an über 40 Zuchtstandorten geleistet wird. Darüber hinaus entstehen vermehrt Kooperationen mit Partnerorganisationen im Ausland sowie Aus- und Fortbildungsprogramme für junge Züchter*innen. Diese benötigen für die Fortsetzung der gegenwärtigen Züchtungsprojekte, aber auch um neue Sortenzüchtungen angehen zu können, weiterhin finanzielle Unterstützung. Saatgut ist Kulturgut. Deshalb will der Saatgutfonds gemeinsam mit Ihnen einen Beitrag leisten, damit dies auch so bleibt. Ihre Unterstützung gibt den Saatgutinitiativen Rückenwind. Und trägt dazu bei, dass über die zukünftigen Lebensmittel unserer Kinder und Enkel nicht nur die weltweit agierenden Agrarkonzerne bestimmen.

Spenden können Sie ganz einfach unter www.saatgutfonds.de oder mit dem Überweisungsformular im Saatgufonds-Infobrief, der in allen ebl-Märkten ausliegt.

Mit Ihrer Spende helfen Sie:
• die konzernunabhängige ökologische Züchtung aktiv voranzubringen
• gute Bedingungen für kleine und mittelständische Züchtungsunternehmen zu schaffen
• für mehr Verfügbarkeit von Öko-Saatgut zu sorgen
• Artenvielfalt bzw. Biodiversität zu erhalten
• landwirtschaftlichen Erzeuger*innen unabhängig zu bleiben von Saatgut-Herstellern und Konzernen

In den nächsten Jahren gilt es: am Ökolandbau dranbleiben und ihn umsetzen. Ihre Spende ist dafür ein wesentlicher Beitrag – herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Weitere Informationen
finden Sie auch auf www.zukunftsstiftung-landwirtschaft.de/spenden-und-schenken/

Autorin: Christine Fröhlen (ebl-Redaktion)