Gemeinsam ökologische und soziale Verantwortung übernehmen

Obst und Gemüse, das wir aus saisonalen und klimatischen Gründen nicht aus der Region beziehen können, kaufen wir schon seit Jahrzehnten über unsere internationalen Kollegenfirmen aus dem Naturkost-Fachhandel ein. Über viele Jahre hinweg haben sich hier direkte Beziehungen und tragfähige Partnerschaften mit Erzeugern entwickelt.

Als fränkischer Bio-Fachmarkt sind wir stark regional verwurzelt: Mehr als die Hälfte unserer Bauern und Lieferanten kommt aus der Region. Oft wird dabei aber gerade bei Gemüse und Obst vergessen, dass unsere klimatischen Voraussetzungen nur ein bestimmtes Zeitfenster zur Ernte erlauben: Beispielsweise ist für Blattsalate, Tomaten oder auch Paprika von der Aussaat bis zur Reife ausreichende Sonneneinstrahlung notwendig, auch wenn sie im Gewächshaus angebaut werden. Die Ernte ist hier daher oft erst ab Ende April / Mai oder je nach Sorte auch später möglich und endet spätestens im November.

NATURCHARC: Bio mit Herz und Hand

NATURCHARC bei Campohermoso bzw. Retamar am Rande des Naturparks „Cabo de Gata“ in Andalusien ist ein Beispiel für eine langjährige, fruchtbare Zusammenarbeit. Der Betrieb blickt auf die umfangreiche Erfahrung von drei Generationen zurück. Die spanischen Brüder Manuel, José und Javier Giménez Segura haben sich für den Bioanbau entschieden, weil sie davon überzeugt sind, dadurch einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und zum Umweltschutz zu leisten. Sie arbeiten seit 2001 von der Pflanzenzucht bis zur Verpackung ökologisch. Auf rund 90 Hektar, davon sind etwa 50 Hektar Gewächshäuser und 40 Hektar Freiland, bauen die Brüder z. B. Orangen, Auberginen, Zucchini, Tomaten, Kohl sowie im Sommer Melonen an.

Der vollkommene Verzicht auf Pestizide steht für sie an erster Stelle. NATURCHARC sorgt außerdem mit einer vorbildlichen Kompostierungsanlage für Humusaufbau. Die Gewächshäuser sind mit Holz statt mit Metall errichtet. So werden große Temperaturschwankungen vermieden. Regen und Kondenswasser werden über aufwendige Systeme in großen Becken gesammelt und für eine gezielte und sparsame Bewässerung wiederverwendet. Marienkäfer kümmern sich um die Blattläuse und die Pflanzen werden mit natürlichen Sisal- statt mit Plastikschnüren bei der Stange gehalten.

SIVISIO – Ja zur ökologischen Verantwortung!

NATURCHARC hat sich mit weiteren spanischen Öko-Visionären unter der Qualitäts-Marke „SIVISIO“ zusammengeschlossen. Wir von ebl freuen uns sehr, von Anfang an ein Teil dieser Vermarktungsinitiative zu sein! Spanisches Obst und Gemüse von SIVISIO, wie z. B. Zitrusfrüchte, aber auch Gemüse wie Auberginen, Paprika oder Tomaten, kommen von Erzeugern, die sich „Visionäre“ nennen, weil sie für eine Landwirtschaft der Zukunft bereits heute in hohem Maße verantwortlich, nachhaltig und in tiefem Respekt vor Mensch und Natur wirtschaften.

Bevor ein Betrieb SIVISIO-Partner werden kann, muss er seit mindestens fünf Jahren als 100-prozentiger Bio-Betrieb wirtschaften. Regelmäßige Laboranalysen werden durchgeführt, sowohl von den Betrieben selbst zum Nachweis des Verzichts auf Pestizide, als auch vom Import-Unternehmen Naturkost Schramm in Zusammenarbeit mit dem BNN Bund Naturkost Naturwaren e. V. SIVISIO-Produkte kommen von Erzeugern, die in hohem Maße verantwortlich und nachhaltig wirtschaften – für eine Landwirtschaft der Zukunft. In den jeweiligen Regionen der Betriebe bleiben regionale Strukturen erhalten, Arbeitsplätze werden geschaffen, die Landschaft wird gepflegt und die Biodiversität gefördert. SIVISIO steht für soziale und ökologische Verantwortung, für besonderes Engagement für den Bio-Gedanken und für Nachhaltigkeit.

Darüber hinaus sind alle SIVISIO-Lieferanten an die spanische Kontrollstelle „ecovalia“ gebunden. Ecovalia ist eine 1991 gegründete non-profit-Organisation. Als Dachunternehmen verwaltet sie auch den größten, spanischen Ökoverband CAAE, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den ökologischen Landbau in Spanien zu kontrollieren und zu fördern. Sämtliches Obst und Gemüse, das unter der Marke SIVISIO angeboten wird, garantiert neben einer erstklassigen Bio-Qualität auch ein intensives soziales Engagement der langjährigen spanischen Partner-Betriebe sowie Einhaltung des Mindestlohns für alle Mitarbeiter*innen, gute Unterkünfte für Saisonkräfte sowie Verhinderung von Kinderund Zwangsarbeit. Weitere Informationen finden Sie auch unter www.sivisio.de bzw. www.ecovalia.org.

Autorin: Christine Fröhlen (ebl-Redaktion)