Ferien daheim genießen: Versteckte Schönheiten im Wiesenttal

Im dritten Teil unserer diesjährigen Ausflugstipps für Ferien daheim möchte ich Sie in das wunderschöne Wiesenttal entführen, das wohl alle kennen, die gerne wandern oder paddeln gehen. Aber neben den bekannten Ausflugszielen bietet das Wiesenttal auch immer noch kaum frequentierte, aber nicht weniger schöne Orte.

Erreichen lässt sich das Wiesenttal prima mit der Bahn. Packen Sie Ihre Räder ein und starten Sie vom Bahnhof Ebermannstadt an der Wiesent entlang einen Tag zwischen Wasser, grünen Auen, Höhlen, Burgen und schroffen Felsen, die wie Nadeln aus dem Wald herausstechen. Das Wiesenttal mit der 1219 erstmalig erwähnten Burgruine Neideck, die Auge in Auge mit der Burgruine Streitburg über der Wiesent thront, wird nie langweilig. Der Weg hoch zur Burgruine Neideck lohnt sich auf jeden Fall. Die Burg ist jederzeit frei zugänglich und bietet einen tollen Ausblick.

Schöne Höhlenerlebnisse

Egal ob paddelnd auf der Wiesent, zu Fuß oder mit dem Fahrrad – es ist hier einfach überall schön, sobald man sich etwas von der Bundesstraße 470 entfernt hat, die leider an den Wochenenden sehr frequentiert ist. Für alle, die Höhlen lieben, bietet das Tal zwei tolle und trotzdem kaum frequentierte Höhlen für kleine und große Entdecker. Da ist zum einen die Versturzhöhle Riesenburg in der Nähe von Doos mit einer Gesamtlänge von 43 Metern und einem Höhenunterschied von 25 Metern. Die ehemalige Höhle zeichnet sich besonders durch ihre Felsbögen aus, die bis zu 11,5 Meter Länge aufweisen. Sie zählt seit 2007 zu den bedeutendsten geologischen Naturwundern Bayerns und ist somit allemal einen Ausflug wert. Auch die Oswaldhöhle bei Muggendorf liegt unscheinbar und versteckt in den Wäldern und ist bei weitem nicht so bekannt und frequentiert wie die Teufelshöhle. Es handelt sich um eine Durchgangshöhle mit etwa 62 Metern Länge. Besonders beliebt ist die Höhle allerdings im Winter bei Minusgraden. Denn dann erleben Sie hier mit etwas Glück ein wahres Naturspektakel. Das herabtropfende und anschließend gefrierende Wasser bildet dann herrliche Eis-Tropfsteine an Decke und Boden. Aber auch im Sommer ist die Höhle sehenswert.

Mit Adleraugen vom Adlerstein in die Ferne blicken

Einen der schönsten Blicke über das Wiesenttal bietet der Adlerstein beim Quackenschloss auf der Höhe von Engelhardsberg. Wenn Sie über den idyllischen Wurzelpfad die bekannte Felsgrotte Quackenschloss besuchen, sollten Sie auf jeden Fall auch noch den Adlerstein erklimmen, der eine herrliche Aussicht über die nördliche fränkische Schweiz bietet. Ein echter Augenschmaus ist auch der 12 Meter hohe Schwingbogen. Der Felsbogen liegt zwischen Oberfellendorf und Neudorf. Es ist ein echtes Naturschauspiel und rund um den Felsbogen bietet eine Vielzahl von Felsen ein wahres Kletterparadies für Kinder. Ein guter Ausgangspunkt, um zum Schwingbogen zu wandern, ist der Weg, der am Streitberger Berg startet. Von dort führt die abwechslungsreiche Route in ca. 40 Minuten ans Ziel.

Gemütliche Rundwanderung

Wer einen schönen, nicht zu anspruchsvollen Rundwanderweg sucht, dem sei die 12,2 Kilometer lange Runde von Niederfellendorf über Streitberg, Muggendorf und Trainmeusel zurück nach Muggendorf empfohlen. Der Weg führt an der Binghöhle vorbei, die auch einen Besuch wert ist, über einen geologischen Erlebnispfad zur Ruine Streitberg und weiter zur Muschelquelle. Von dort folgen Sie dann dem „grünen Kreuz“, zunächst im Tal nach Muggendorf und dann weiter zum Aussichtspunkt Frauenstein. Ab Trainmeusel folgen Sie dann dem „blauen Senkrechtstrich“ zur Burgruine Neideck. Zurück in Niederfellendorf können Sie den Tag im historischen Freibad ausklingen lassen. Der Weg lässt sich beliebig verlängern und natürlich können Sie den Tag auch mit einer Paddeltour auf der Wiesent fortsetzen. Das macht auch richtig Spaß, so sie denn genug Wasser führt.

Herzlich grüßt

Frank Braun (freier Autor)