Der Donaudurchbruch beim Kloster Weltenburg im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge”.

Ferien daheim genießen: 200 Kilometer Natur pur

Ferien daheim sind ja seit dem letzten Jahr oftmals die einzige Möglichkeit, um überhaupt quarantänefreien Urlaub machen zu können. Heute möchte ich Ihnen den Altmühltal-Panoramaweg vorstellen. Dieser wildromantische Fernwanderweg führt entlang der Altmühl, sonniger Wacholderheiden und bizarrer Felsenlandschaften von Gunzenhausen nach Kelheim.

Zu entdecken gibt es entlang der 200 Kilometer langen Strecke historische Städte, einmalige Burgen und Schlösser sowie Zeugnisse aus römischer und keltischer Geschichte. Der Weg ist in 15 Etappen eingeteilt und eignet sich auch für einen längeren Urlaub. Die Gehzeit ist insgesamt mit 10 Tagen angegeben. Besonders gefällt mir an dieser Streckenführung auch, dass viele Etappen wunderbar mit der Bahn sowohl am Start- als auch am Zielort erreichbar sind und so auch ein autofreier Ferientag für die ganze Familie möglich ist.

Von Gunzenhausen bis Kelheim

Der Altmühltal-Panoramaweg ist nicht umsonst unter den „Top Trails of Germany“ gelistet. Doch trotz dieser Auszeichnung haben wir den Weg bislang immer als familiär und still erlebt. Menschenmengen gibt es allenfalls an den Wochenenden am Donaudurchbruch, im Kloster Weltenburg oder an der Walhalla. Ansonsten ist der Fernwanderweg immer noch beschaulich und ruhig. Er beginnt am schönen Altmühlsee bei Gunzenhausen, ließe sich also auch mit einem entspannten Tag am See beginnen und endet in Kelheim am schon erwähnten Donaudurchbruch, wo mit dem Kloster Weltenburg und der Walhalla zwei weitere Sehenswürdigkeiten in nächster Nähe liegen.

Gerade der Donaudurchbruch ist immer wieder ein beeindruckender Ort, trotz der vielen Menschen, die sich hier an den Wochenenden tummeln. Dazwischen liegen verwunschene Landschaften und tolle Ausblicke ins Altmühltal hinab. Einen Großteil der Strecke könnte man auch paddelnd auf der Altmühl absolvieren, wenn das Wasser eher Ihr Element ist. Die Altmühl ist ein sehr gutmütiger Fluss, der auch mit kleinen Kindern und ohne Vorerfahrung gut zu bewältigen ist. Für erfahrene Paddler hingegen dürfte es eher etwas langweilig sein.

Wacholder, Enzian und Heideröschen

Eine meiner Lieblingswanderungen ist das Teilstück ab Solnhofen. Hier erwarten Sie die „12 Apostel“, eine Felsformation, die wie steinerne Wächter die Wanderer erwarten. Der gesamte Wanderweg ist mit Felsformationen garniert, die teils auch bei Kletterern sehr beliebt sind. Für Naturliebhaber*innen ist sicherlich die Gungoldinger Wachholderheide auf dem Teilstück nach Kipfenberg ein weiterer Höhepunkt. Was der Heide, die im Mittelalter durch Rodung des Waldes und Viehbeweidung entstanden war, ihren besonderen Charakter verleiht, sind die vielfältigen Formen des meist buschförmigen Gemeinen Wacholders. Neben den Wacholderbeständen sind hier bei aufmerksamer Betrachtung auch die prachtvollen Polster der Felsennelke und die sehr seltene Spitzblättrige Miere, das Kahlblättrige Heideröschen, und drei Enziane: Frühlingsenzian, Gefranster Enzian und Deutscher Enzian zu finden.

Neben dem Fernwanderweg gibt es entlang der Altmühl auch 17 Rundwanderwege rund um den Panoramaweg. Sehr schön ist z. B. der 25 Kilometer lange Mühlenweg, der gerade mit größeren Kindern mit seinen tollen Felswänden, Höhlen und Klettersteigen, wie z. B. den Rauchenberg- und Glockersteig ein tolles Erlebnis ist. Wer das Wandern eher mit etwas Kultur verbinden möchte, dem sei der wunderbare Burgenweg im Anlautertal empfohlen, der sich zum Beispiel in Schafhausen starten lässt. Die 18 Kilometer lange Route lässt sich auch noch mal kürzen, sollte das für die Kinder immer noch zu viel sein. Hier lässt sich die Ruine der sagenumwobenen Rumburg aus dem 14. Jahrhundert und die Burgruine Stossenberg (Rundeck) mit beeindruckendem Blick auf das idyllische Anlautertal, Altdorf und die Burgruine Brunneck erkunden. Es gibt noch viele weitere herrliche Wanderungen entlang des Altmühltals, die sich mit Wasserspaß und / oder Klettern verbinden lassen.

Herzlich grüßt

Frank Braun (freier Autor)