Bio-Pionier Günter Sippel: Mit Herz und Hand

Seit mehr als 20 Jahren beliefert Bauer Günter Sippel unsere ebl-Märkte mit Gemüse aus dem Knoblauchsland. Mit seinem Bioland-Betrieb gehört er zu den Pionieren der deutschen Bio-Branche und zu den regionalen ebl-Partnern der ersten Stunde.

Das große Umdenken

Die Sippels sind seit Generationen Landwirte. Günters Eltern wirtschafteten noch mit allen damals üblichen chemischen Spritz- und Düngemitteln. 1964 hörte Günter Sippel erstmals vom ökologischen Landbau, von dem er zunächst fasziniert und dann sofort überzeugt war. Der Anstoß zum Umdenken ergab für Sippel dann ein Kontakt zu Dr. Hans Müller. Er und seine Frau Maria Müller hatten in der Schweiz die Grundlagen für die organisch-biologische Landwirtschaft gelegt. Aus dieser entstand 1971 der Verband „Bioland“.

Aller Anfang ist schwer

Für Günter Sippel war schon damals klar: Eine Landwirtschaft, die nur auf Masse und immer billigeren Preisen aufbaute, konnte kein nachhaltiger Weg in die Zukunft sein. Daher stellte er seinen Betrieb schon 1964 auf biologische Landwirtschaft um und wurde Gründungsmitglied des Bioland-Verbands. Zu Beginn nahm ihn, wie viele Pioniere, kaum jemand ernst. Heute, mehr als 50 Jahre später, bewirtschaftet er zusammen mit seiner Frau Theresa gut 10 Hektar Freilandfläche und knapp 2 Hektar unter Glas.

biologischer Anbau mit Liebe

Ihr saisonales, regionales Gemüse verkaufen die Sippels bis heute an unsere ebl-Märkte sowie direkt ab Hofladen und auf diversen Wochenmärkten. Der persönliche Kontakt zu ihren Kunden ist ihnen schon immer besonders wichtig.

In Sachen Tomaten sind die Sippels übrigens echte Experten: Anders als viele andere Betriebe ziehen sie die Pflänzchen noch selbst aus den Samen und pikieren sie. Pikieren bedeutet, die ineinander verwurzelten Keimlinge nach der Anzucht voneinander zu trennen und einzeln wieder einzupflanzen, damit sich die Pflänzchen gut weiterentwickeln, ohne sich lebenswichtige Nährstoffe streitig zu machen. Bei so viel Arbeit mit den Tomaten könnte man meinen, man hat irgendwann einmal genug davon. Bei Theresa ist das anders: Sie zeigt mir voller Stolz Fotos von besonders schönen Tomaten auf ihrem Handy, die sie bei der Ernte zwischen all den Pflanzen entdeckt hat. Vielleicht ist auch das der entscheidende Unterschied, denke ich mir bei ihrer herzlichen Umarmung zum Abschied: Bio mit Liebe zu machen statt nur Gemüse anzubauen.

Herzliche Grüße

Christine Fröhlen für die ebl-Redaktion