Bio-Bier ist Genuss pur auch für die Natur

Eine Legende besagt, dass 4000 vor Christus irgendwo zwischen Euphrat und Tigris ein sumerischer Brotbäcker seinen Teig zu lange in der Sonne stehen ließ. Die Hefekulturen setzen daraufhin einen Gärprozess in Gang, der eine Masse mit berauschender Wirkung entstehen ließ. So oder so ähnlich sollen die Ursprünge des Biers sein.

Hopfen, Malz, Hefe und Wasser, mehr braucht es nicht, um ein gutes Bier zu brauen. Mehr darf es auch nicht sein, soll das Bier dem Reinheitsgebot entsprechen. Die Verarbeitung der Rohstoffe oder die Nutzung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auf den Feldern sind damit allerdings nicht ausgeschlossen. Wer sich größtmögliche Reinheit und Schutz unserer Natur wünscht, der trinkt deshalb Bio-Bier.

Heute lebt das Reinheitsgebot im „Vorläufigen Biergesetz“ fort. Dort ist festgelegt, dass für untergäriges Bier nur Gerste verwendet werden darf. Obergärige Sorten dürfen hingegen auch mit Weizen oder Roggen hergestellt werden. Ob ein Bier untergärig oder obergärig ist, hängt von der verwendeten Hefe ab. Der große Unterschied zwischen obergäriger und untergäriger Hefe besteht in der „Betriebstemperatur“. Während die obergärige Hefe in einer warmen Umgebung bestens arbeitet, benötigt untergärige Hefe kühle Temperaturen, um den Gärprozess zu vollziehen. Bio-Brauer*innen geben einige alten Sorten wie Dinkel, Emmer oder Einkorn zu, um so einen rustikalen Geschmack zu erzeugen. Mittlerweile gibt es auch Importe auf Basis von Mais etc. Allerdings müssen Zutaten, die bei uns dem Gebot nach nicht zulässig sind, auf dem Etikett genannt sein. Traditionell wird zur Bier-Herstellung Gerste zu Malz geröstet, welches geschrotet wird. Das in Wasser eingeweichte Malz wird zur Maische. Durch Erhitzung wandelt sich die Stärke in Zucker, der im weiteren Verlauf der Bierherstellung zu Alkohol wird. Über die Zugabe des Gerstenmalzes bestimmt sich der spätere Alkoholgehalt des Biers. Der Geschmack und die Biersorte werden über die Zugabe von Hopfen sowie weiteren Zutaten bestimmt.

Aber woher kommt die Gerste, der Hopfen etc. für die Bierproduktion? Nur bei Produkten aus ökologischem Landbau gilt auch hier das „Reinheitsgebot“, denn dann ist die Nutzung von Pflanzenschutzmitteln etc. ausgeschlossen. Insgesamt ist der Bierkonsum seit Jahren rückläufig, aber immer noch sind es rechnerisch beeindruckende  Liter pro Einwohner*in und Jahr. Einzig die alkoholfreien Biere verzeichnen noch Wachstumsraten. Der Marktanteil von Bio-Bier liegt dabei bei weniger als 1 %. Beim Bio-Bier wird während der Herstellung ausschließlich biologisches, idealerweise regional produziertes Getreide verwendet. Auch sonst heißt es hier 100 % Bio. So kommt etwa nur Bio-Hefe zum Einsatz sowie ökologisch gewonnenes Trinkwasser.

Bio und regional, auch hier ein starkes Team

Mit der Brauerei Riedenburger und Neumarkter Lammsbräu haben wir zwei Vorzeigeunternehmen in der Region, die zu 100 % auf Bio und dabei auch auf regionale Partnerschaften setzen. Beide Brauereien bauen auf langjährige Partnerschaften mit regionalen Bio-Landwirten und -Landwirtinnen. Bei Neumarkter Lammsbräu gibt es eine hauseigene Mälzerei, so dass vom Feld bis zur Flasche der gesamte Prozess in der Brauerei zu Hause ist. Riedenburger verwendet für den Brauvorgang ausschließlich Quellwasser aus dem eigenen artesischen Brunnen und auf eine chemische Aufbereitung wird verzichtet. Als Brau-Spezialist kennt sich Riedenburger übrigens auch mit erfrischender Limonade aus: Die Sorten der Serie „PURE“ werden hergestellt auf Basis von Quellwasser und fermentiertem Dinkelmalz, abgerundet mit frischen Früchten und natürlicher Agaven-Süße. Das Besondere: PURE ist eine fermentierte Limonade, die zuerst wie normales Bier gebraut, aber danach nicht mit Hefe zu Alkohol vergoren, sondern mit Milchsäurebakterien fermentiert wird.

Auch bei Neumarkter Lammsbräu wird nur Quellwasser aus deren BioKristall-Quelle verwendet. Zum Schutz der Quelle wurde ein groß angelegtes Wasserschutz-Konzept ins Leben gerufen. Dazu zählt zwingend die Förderung des ökologischen Landbaus. Denn der ist das größte und beste Wasserschutz-Programm, das wir in Deutschland haben. Das sind nur zwei von vielen Beispielen, die zeigen, auch hier lohnt sich die Entscheidung für Bio.

Freier Autor: Frank Braun