Asiatische Esskultur – wo Essen zelebriert wird

Heute möchten wir Sie auf eine kleine Reise durch die asiatische Küche entführen. Die asiatische Küche hat eine Vielzahl toller Gerichte für jeden Geschmack zu bieten. Sie ist so bunt und vielfältig wie der Kontinent selbst. Über das Essen lässt sich auch viel über die Kultur eines Landes, sein Erbe und vor allem seine Menschen lernen.

An der Art zu essen, kann Asien in drei große Hauptregionen unterteilt werden: In Nordostasien nutzt man vorwiegend Stäbchen und Löffel, während in Westasien oftmals mit bloßen Händen gegessen wird, und in Südostasien die Löffel- und Gabelkultur vorherrscht. Duft, Farbe, Geschmack und Form spielen bei der Zubereitung der Speisen gerade in Japan, Korea und China eine große Rolle. Es geht beim Essen in weiten Teilen Asiens nicht nur darum, den Esser oder die Esserin satt zu machen, sondern vielmehr um das Zusammenkommen von Menschen und das Bewahren von traditionellen und kulturellen Gebräuchen.

Jedes Detail zählt

In der Küche gilt es, achtsam zu agieren und alles in Perfektion zu vollenden. Kein Wunder, dass beispielsweise ein japanischer Sushi-Koch (Sushiya) eine rund 6-jährige Ausbildungszeit durchläuft, ein Sushi-Koch, der Gäste unterhält (Itamae), sogar bis zu 15 Jahre für seine Ausbildung benötigt. Itamae heißt wörtlich übersetzt „der hinter dem Brett steht“. Die ersten Jahre der Ausbildung drehen sich fast ausschließlich um die richtige Zubereitung von Reis. Dieser soll so gesiebt und gewaschen werden, dass nur perfekte Körner zur Zubereitung von Sushi verwendet werden. Das Schleifen der Messer, der Umgang mit Gästen und schließlich die Zubereitung von Fisch sind essentielle Teile der Ausbildung. Die Ausbildung zum Sushi-Koch soll mit großer Hingabe und ohne Hast durchlaufen werden. So soll der junge Koch Respekt vor dem Handwerk erlernen, eine Wertschätzung für die zu verarbeitenden Lebensmittel entwickeln und ein Gespür dafür bekommen, was Perfektion in der Küche bedeuten kann.

Wertvolle Zutaten

Die Auswahl der Zutaten ist in der asiatischen Küche von großer Bedeutung. Essen soll nicht nur kulinarischer Genuss, sondern auch gesund sein. Zitronengras wird in vielen asiatischen Kulturen eine große Bedeutung zugesprochen. Aus dem Gras wird nicht nur der Duftstoff Citronell für Öle und Parfums gewonnen, es ist auch äußerst vielfältig in der Küche einsetzbar, gerade wenn es um die Zubereitung von Suppen geht. Mit Zitrone hat das Gras übrigens nichts zu tun. Den Namen hat das Gras seinem Duft zu verdanken, der mit seiner leicht bitteren Note an Zitronen erinnert. Auch Kokosmilch und Sojasauce sind aus der asiatischen Küche nicht wegzudenken. Die würzige Sojasauce dient oftmals als Salzersatz. Sie verstärkt den Eigengeschmack der verwendeten Zutaten, ohne ihn zu überdecken. Tierische Milchprodukte werden in der asiatischen Küche so gut wie gar nicht eingesetzt. Das liegt daran, dass rund 90 % der Menschen in Zentral- und Südasien genetisch bedingt bereits im Kindesalter die Fähigkeit verlieren, das Enzym Laktase zu produzieren, welches die Funktion hat, den Milchzucker (Laktose) zu spalten. Man spricht auch von Laktose-Intoleranz. In der asiatischen Küche dient deshalb die fruchtige Kokosmilch als cremige Basis für zahlreiche Gerichte, wie Currys und Suppen sowie für vegane herzhafte und süße Speisen.

Traditionsreiche chinesische Küche

Wohl keine andere Küche hat sich weltweit so durchgesetzt wie die chinesische. Historisch gesehen sind die vier großen Traditionen der chinesischen Küche „Chuan“, „Lu“, „Yue“ und „Huaiyang“, die für die west-, nord-, süd- und ostchinesische Küche stehen. Im modernen China werden insgesamt acht verschiedene regionale Kochtraditionen unterschieden. Reis ist übrigens nur in den südlichen Landesteilen tatsächlich das Hauptnahrungsmittel. In den nördlichen Regionen sind andere Getreidearten, wie z. B. Hirse, vorherrschend. Koreanischer Kimchi Das wohl bekannteste koreanische Gericht dürfte Kimchi sein. Kimchi wurde sogar von der UNESCO aufgrund seiner tiefen Verankerung in der koreanischen Kultur als immaterielles Weltkulturerbe ausgezeichnet. Wie Sauerkraut bereitet man Kimchi mit Hilfe von Milchsäurebakterien zu. Das fermentierte Gemüse wird fast zu jedem koreanischen Gericht serviert. Grundsätzlich lässt sich jedes Gemüse zu Kimchi verarbeiten, die bekannteste Variante ist aber sicherlich der Chinakohl. Probieren Sie es einfach selbst aus! Eine Auswahl an Kimchi-Variationen finden Sie in Ihrem ebl-Markt.

Freier Autor: Frank Braun